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Im vorliegenden Beitrag wird danach gefragt, warum in der öffentlichen Auseinandersetzung über die Situation im Kongo und den Konflikt in der Region der Großen Seen an Stereotypen festgehalten wird, durch welche die Wirklichkeit des Landes nur zu einem geringen Teil und in verzerrter Weise wahrgenommen wird. Der Konflikt in der Region der Großen Seen kann trotz der Bemühungen der internationalen Gemeinschaft in den letzten sieben Jahren sowie der Investition von mehreren Milliarden US-Dollar in Befriedungs- und Konfliktlösungsmaßnahmen nicht als gelöst gelten. Das aktuelle und als unzulänglich zu bewertende Paradigma zur Erfassung und Steuerung der kongolesischen Wirklichkeit im Sinne der nachhaltigen Befriedung des Kongo und der Region der Großen Seen verdankt seinen Fortbestand einer Vielzahl von Faktoren, die im vorliegenden Beitrag näher dargestellt werden. Es wird die Zweckmäßigkeit der herrschenden Paradigmen untersucht und unter anderem die Frage diskutiert, ob der Konflikt der Großen Seen durch die Bewältigung der Kongo-Krise beendet werden kann. (ICI)

Zunächst werden die gängigen Theorien über die nachholende Industrialisierung in Entwicklungsländern hinsichtlich ihres analytischen und normativen Wertes kritisch beurteilt. Anschließend wird ein eigener Ansatz vorgestellt, der nicht Rezepte zur Lösung der Industrialisierungsprobleme von Nachzüglern formuliert, sondern Handlungsspielräume der Entwicklungsländer bestimmt. Die Handlungsspielräume variieren in Funktion zur spezifischen Art und Weise, in der objektive und subjektive Faktoren im jeweiligen Fall zusammenwirken. Unter objektiven Faktoren werden die historisch gewachsenen Strukturen, die nicht mit Hilfe eines Willensaktes verändert werden können, verstanden (technologischer Entwicklungsstand, Position auf dem Weltmarkt, vorherrschende Klassen- und Machtverhältnisse). Der subjektive Faktor besteht in den durch Ideologie, Kultur, Gesellschaftsordnung und Klasseninteressen bestimmten Einstellungen relevanter Akteure zu Zielen und Problemen der Industrialisierung. (GF)

Ausgehend von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen Ruandas stellt der Verfasser zunächst die Ansätze einer Gewerkschaftsbewegung dar. Die bereits vor der Unabhängigkeit sehr schwache Gewerkschaftsbewegung wurde auch in der Zeit der Unabhängigkeit nicht aufgebaut. Da die Regierung die Bildung von Arbeitsorganisationen systematisch verhinderte, kam es begrenzt zu Aktivitäten. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des Gewerkschaftsbundes. (KS)

Ausgehend von den ökonomischen und sozialen Rahmenbedingungen von Burundi, eines der ärmsten und technologisch rückständigsten Länder der Welt, stellt der Verfasser des Handbuchartikels die Ansätze einer Gewerkschaftsbewegung in diesem Land dar. Während der belgischen Kolonialherrschaft wurden bis 1962, dem Jahr der Unabhängigkeit, auf Initiative belgischer Gewerkschaften Gründungen von Arbeiterorganisationen in Burundi vorgenommen. Nach der Unabhängigkeit wurden weitere Gewerkschaften gegründet, diese haben nach Ansicht des Autors aber niemals eine Rolle als Interessenvertretung der Arbeiter gespielt, ihnen sei es nicht gelungen, Massenorganisationen zu werden. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des burundischen Gewerkschaftsbundes. (KS)

Der Verfasser des Handbuchartikels stellt zunächst die Geschichte der Gewerkschaften in der belgischen Republik Kongo von 1920 bis 1960 sowie in der amerikanischen Republik Kongo von 1960 bis 1967 dar. Im weiteren wird die Gleichschaltung der Gewerkschaften und die Rolle der Einheitsgewerkschaft in der demokratischen Republik Kongo/Zaire ab 1967 erläutert. Im einzelnen geht der Autor auf Organisationsstruktur, Mitgliedschaft, betriebliche Interessenvertretung und die Funktion der Gewerkschaften im Herrschaftssytem des Landes ein. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift des Gewerkschaftsbundes. (KS)

Ausgehend von den sozio-ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen in Ägypten stellt der Verfasser in dem Handbuchartikel fünf verschiedene Phasen der Entwicklung der ägyptischen Gewerkschaftsbewegung von 1900 bis 1982 dar. In den einzelnen Phasen werden vor allem die Situation der Arbeiterbewegung, die organisatorische und juristische Lage der Gewerkschaften sowie deren Verhältnis zu Staat und Arbeitgebern berücksichtigt. Nach Ansicht des Autors gibt es heute in Ägypten keine unabhängige Instanz, die die Interessen der Arbeiter gegenüber den Arbeitgebern und der Regierung vertritt. Durch die fehlende Organisation der Arbeiterbewegung finden Arbeitskämpfe nur illegal statt. Ergänzt wird die inhaltliche Darstellung durch Literaturhinweise und die Anschrift der Egyptian Confederation of Labour. (KS)

Angriffskriege der Ruandischen Patriotischen Front zur Machteroberung in Ruanda – Arusha- Friedensvertrag vom 4.8.1993 – Flugzeugattentat vom 6.4.1994 – Völkermord – UN Ruanda Tribunal in Arusha – Ruandische Kongo-Kriege – Gacaca-Gerichte – Gefälschte Wahlen in DR Kongo – Vernichtung der Hutu-Flüchtlinge im Kongo